{"id":2068,"date":"2025-05-29T16:20:11","date_gmt":"2025-05-29T14:20:11","guid":{"rendered":"https:\/\/www.reintegrationeconomy.org\/de\/?post_type=iniziative&p=2068"},"modified":"2025-06-10T17:17:57","modified_gmt":"2025-06-10T15:17:57","slug":"interview-mit-saito-kohei","status":"publish","type":"iniziative","link":"https:\/\/www.reintegrationeconomy.org\/de\/iniziative\/interview-mit-saito-kohei\/","title":{"rendered":"Interview mit Sait\u014d K\u014dhei"},"content":{"rendered":"

Sait\u014d K\u014dhei ist ein japanischer Philosoph und Wissenschaftler, geboren am 31. Januar 1987 in Tokio. Nach einer kurzen Zeit an der Universit\u00e4t Tokyo setzte er sein Studium in den USA an der Wesleyan University fort und promovierte anschlie\u00dfend in Philosophie an der Humboldt-Universit\u00e4t zu Berlin. Er ist derzeit au\u00dferordentlicher Professor an der Universit\u00e4t Tokio und bekannt f\u00fcr seine \u00f6kologische Neuinterpretation des Denkens von Karl Marx. Sein Buch Systemsturz. Der Sieg der Natur \u00fcber den Kapitalismus<\/em> (japanisches Original 2020) verkaufte sich in Japan \u00fcber 500.000 Mal und trug dazu bei, das Interesse am Marxismus im Kontext der Klimakrise zu erneuern. Saito erhielt 2018 den Deutscher Memorial Prize und 2020 den JSPS Prize f\u00fcr seinen Beitrag zur marxistischen Forschung.<\/p>\n

Systemsturz<\/em> ist ein wirtschaftspolitischer Essay, der die globale \u00f6kologische Krise durch eine radikale Neuinterpretation des Marxschen Denkens angeht und eine Alternative zum Kapitalismus vorschl\u00e4gt, um das Anthropoz\u00e4n zu bew\u00e4ltigen \u2013 jenes geologischen Zeitalters, das durch die zerst\u00f6rerischen Auswirkungen des Menschen auf die Erde als Ganze gepr\u00e4gt ist.
\nEs sind insbesondere die Gemeinsamkeiten in der Analyse der Ursachen f\u00fcr den m\u00f6glichen\/wahrscheinlichen Niedergang der menschlichen Spezies und der Biodiversit\u00e4t auf der Erde, mit der wir verbunden sind, die Sait\u014d K\u014dhei f\u00fcr die Fondazione Capellino als Gespr\u00e4chspartner interessant machen.<\/p>\n

Der Grund f\u00fcr diesen m\u00f6glichen\/wahrscheinlichen Niedergang liegt in der Unhaltbarkeit unbegrenzten Wirtschaftswachstums, ebenso aber auch in einem sogenannten nachhaltigen Wirtschaften \u2013 denn wie sich zeigt, verwandelt sich auch dieses schnell in einen Hebel, der die negativen Auswirkungen noch verst\u00e4rkt.<\/p>\n

Bei den praktischen L\u00f6sungsvorschl\u00e4gen gehen die Wege jedoch auseinander, da Sait\u014d K\u014dhei die M\u00f6glichkeit eines \u00f6kologischen und demokratischen Kommunismus sieht, der auf Degrowth als Ausweg setzt. Die Fondazione Capellino verfolgt und praktiziert dagegen die Reintegration Economy \u2013 das hei\u00dft die Beibehaltung des Marktes, wobei Unternehmensgewinne umfassend und solange wie n\u00f6tig in die Biodiversit\u00e4t, die die Wirtschaft verbraucht, reinvestiert werden. Das hei\u00dft, eine Form wirtschaftlichen Wachstums, das nicht nur verbraucht, sondern \u201creintegriert\u201d, was es entnimmt: die Generierung also von Dividenden f\u00fcr ein Naturkapital, das allen und dem Leben zukommt, und nicht zur Schaffung von finanziellem Reichtum f\u00fcr wenige dient, der sich schlussendlich nur als ideologischer Mythos unseres Zeitalters darstellt.<\/p>\n

Die Fondazione Capellino und das Unternehmen Almo Nature, das in ihrem Besitz ist, praktizieren All Profits to the Planet<\/em>, das hei\u00dft eben: die Reintegration Economy<\/em>.<\/p>\n

Sait\u014d pr\u00e4sentiert im Interview mit Pier Giovanni Capellino eine Zusammenfassung der grundlegenden Punkte seines Denkens und seine Vorschl\u00e4ge f\u00fcr eine nachhaltigere Zukunft. Anlass war sein Auftritt im Palazzo Ducale in Genua f\u00fcr die Veranstaltungsreihe \u201eUn elefante in citt\u00e0\u201d (Ein Elefant in der Stadt), organisiert von der Fondazione Capellino und Almo Nature.<\/p>\n","protected":false},"featured_media":2069,"parent":0,"menu_order":0,"template":"","tipo-contenuto":[21],"ambiti":[],"class_list":["post-2068","iniziative","type-iniziative","status-publish","has-post-thumbnail","hentry","tipo-contenuto-evento-integrale"],"_links":{"self":[{"href":"https:\/\/www.reintegrationeconomy.org\/de\/wp-json\/wp\/v2\/iniziative\/2068","targetHints":{"allow":["GET"]}}],"collection":[{"href":"https:\/\/www.reintegrationeconomy.org\/de\/wp-json\/wp\/v2\/iniziative"}],"about":[{"href":"https:\/\/www.reintegrationeconomy.org\/de\/wp-json\/wp\/v2\/types\/iniziative"}],"wp:featuredmedia":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.reintegrationeconomy.org\/de\/wp-json\/wp\/v2\/media\/2069"}],"wp:attachment":[{"href":"https:\/\/www.reintegrationeconomy.org\/de\/wp-json\/wp\/v2\/media?parent=2068"}],"wp:term":[{"taxonomy":"tipo-contenuto","embeddable":true,"href":"https:\/\/www.reintegrationeconomy.org\/de\/wp-json\/wp\/v2\/tipo-contenuto?post=2068"},{"taxonomy":"ambiti","embeddable":true,"href":"https:\/\/www.reintegrationeconomy.org\/de\/wp-json\/wp\/v2\/ambiti?post=2068"}],"curies":[{"name":"wp","href":"https:\/\/api.w.org\/{rel}","templated":true}]}}