Armut hat viele Gesichter. Doch was tun, wenn man sein Leben lang gearbeitet hat und die Rente trotzdem nicht reicht? Sein geliebtes Haustier unter Schmerzen leiden lassen oder abgeben, obwohl man es ansonsten mit viel Liebe und Zuneigung behandelt? Das wollen wir verhindern. Wir ermöglichen bedürftigen Senioren Unterstützung bei der medizinischen Versorgung ihrer Vierbeiner.
Unter dem Titel „Medizinische Hilfe für Tiere bedürftiger Senioren“ bieten wir seit einigen Monaten gezielt regionale Unterstützung an, um sicherzustellen, dass auch die geliebten Vierbeiner von bedürftigen Senioren die notwendige medizinische Versorgung erhalten, die sie verdienen. In Zeiten steigender Tierarzt- und Lebenshaltungskosten stehen viele Senior:innen vor der Herausforderung, die Gesundheit ihrer Haustiere zu sichern. Oftmals ist es Menschen mit geringem Einkommen oder einer niedrigen Rente kaum möglich, die finanziellen Mittel für tierärztliche Behandlungen aufzubringen. Dabei sind gerade diese Tiere eine wichtige emotionale Stütze für ihre Besitzer:innen. Um dieser Problematik entgegenzuwirken, rief der ETN vor wenigen Jahren mit dem Tierarztmobil ein Musterprojekt ins Leben, bei dem ein umgebauter Krankenwagen als Tierarztmobil fungierte. Nun wurde dieses Projekt größtenteils umgewandelt: In Zusammenarbeit mit ausgewählten Tierarztpraxen haben bedürftige Senior:innen weiterhin die Möglichkeit, ihre Tiere kostenlos behandeln zu lassen. Die entstandenen Kosten werden vom ETN übernommen. Dazu arbeitet der Verein aktuell mit zwei niedergelassenen Tierärzt:innen in Bonn zusammen und betreibt in Bottrop weiterhin ein Tierarztmobil.
Aktuell kooperiert der Verein mit der tierärztlichen Praxis am Römerlager Dr. Dr. Axel Holst & Max Holst GbR (Am Römerlager 3, 53117 Bonn) und mit der Tierärztin Dr. Jasmin Riemel (Hauptstraße 76, 53229 Bonn). Der ETN hofft, das Projekt mit weiteren kooperierenden Tierarztpraxen bundesweit auszubauen und möglicherweise auch in anderen sozialschwachen Regionen gezielte Hilfe anzubieten. Senior:innen, die das Angebot in Anspruch nehmen möchten, müssen einen Antrag stellen und nachweisen, dass sie im regulären Renteneintrittsalter sind und Grundsicherung beziehen.
Im Jahr 2024 haben wir 650 Behandlungen durchgeführt. Die Anfrage bleibt jedoch groß und besonders seid der Umstellung des Projekts sind wir (bisher) örtlich auf die Region um Bonn beschränkt. Bereits jetzt erreichen uns regelmäßig Anfragen für anderen Städte und Regionen. Sollten wir mehr Praxen finden, die sich an dem Projekt beteiligen, könnten wir die Anzahl der Behandlungen deutlich steigern.